Aus einer neuen Studie geht hervor, dass in Argentinien 19,8 Prozent der Bevölkerung Kryptowährungen besitzen. Doch wie sieht es in anderen Ländern aus – darunter Deutschland?
19,8 Prozent der argentinischen Bevölkerung besitzen Kryptowährungen
Argentinien führt im Vergleich zu anderen lateinamerikanischen Ländern in Sachen Krypto-Besitz. Laut einer Studie von Rankings Latam halten 19,8 Prozent der argentinischen Bevölkerung Kryptowährungen. Damit liegt das Land vor Brasilien mit 18,6 Prozent und El Salvador mit nicht einmal 15 Prozent.
Insgesamt entfallen mehr als 85 Prozent aller Krypto-Besitzer in Lateinamerika auf Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru. Die Analysten gehen davon aus, dass das auf wirtschaftliche Instabilität und den begrenzten Zugang zu herkömmlichen Bankdienstleistungen zurückzuführen ist. Diese Faktoren sorgen dafür, dass digitale Finanzlösungen schneller wachsen und mehr an Beliebtheit gewinnen.
Julian Colombo, der Geschäftsführer von Bitso Argentinien, bekräftigt das. Er sieht auch das starke Misstrauen gegenüber klassischen Finanzsystemen als ausschlaggebenden Grund. „Die Erfahrung mit Devisenkontrollen, wiederholten Einschränkungen und unvorhersehbaren regulatorischen Veränderungen hat die öffentliche Haltung nachhaltig beeinflusst“, erklärt er.
Doch wie ist ein anderen Ländern auf anderen Kontinenten?
Krypto-Anteil in Deutschland mit acht Prozent deutlich geringer
Wie Bitkom im Mai 2025 berichtete, haben in Deutschland acht Prozent der Bevölkerung schon einmal Kryptowährungen gekauft. Das geht aus einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbandes hervor. Vier Prozent planen den Kauf fest, 14 Prozent sind dafür offen. Mehr als 70 Prozent halten von Kryptowährungen allerdings lieber Abstand.
Das hat mehrere Gründe. Deutsche Anleger sind in der Regel risikoscheuer und bevorzugen sichere Anlageformen wie Tagesgeld, Festgeld oder klassische Aktien – vor allem ältere Generationen. Kryptowährungen gelten nicht ohne Grund als volatil und riskant. Außerdem sind die regulatorischen Rahmenbedingungen komplex, was für Unsicherheit sorgt. Auch mangelndes Vertrauen in digitale Vermögenswerte wie Kryptos und fehlende Finanzbildung sind Gründe. Das erhöht die Hemmschwelle, sich mit dem Thema zu beschäftigen.
Mit dem Krypto-Bestand befindet sich Deutschland im Mittelfeld. In den USA hat der Anteil laut Statista mit 13 Prozent etwas nachgelassen. So auch im Vereinigten Königreich mit zwölf Prozent. Frankreich (elf Prozent) und China (zehn Prozent) liegen ebenfalls hinter Deutschland. Besonders hoch ist der Anteil hingegen in Südafrika mit 22 Prozent und in Indien mit 26 Prozent. Auch hier könnte die oben genannte Argumentation zutreffen.
Altersverteilung der Krypto-Nutzer klar ersichtlich
Zuletzt aktualisiert am 11. August 2025
