Vier Jahre hat es gedauert, nun ist es geschafft: Ethereum hat ein neues Allzeithoch erreicht. Der Kurs kletterte am 22. August 2025 auf bis zu 4.880 US-Dollar und übertraf damit das bisherige Rekordniveau aus dem November 2021.
Auslöser für diesen Kursausbruch war eine Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell beim Jackson Hole Symposium , in der er erstmals konkrete Hinweise auf eine mögliche Zinssenkung im September gab. Die Aussicht auf eine lockerere Geldpolitik schürte bei Investoren die Hoffnung auf frische Liquidität.
Im Zuge dieser Entwicklungen explodierte der Kurs innerhalb von 24 Stunden um fast 15 Prozent. Auch der Bitcoin konnte sich auf über 117.000 US-Dollar verbessern, blieb jedoch unter seinem eigenen Allzeithoch.
ETFs, Treasury-Boom und institutionelles Kapital
Neben makroökonomischen Faktoren sind es vor allem fundamentale Entwicklungen innerhalb des Ethereum-Ökosystems, die den Kursanstieg untermauern. Ein wesentlicher Treiber sind die Ethereum-Spot-ETFs. Seit ihrer Zulassung durch die US-Börsenaufsicht im Juli 2024 verzeichnen sie massive Kapitalzuflüsse. BlackRocks ETF allein konnte über 150.000 ETH akkumulieren. Allein am 11. August flossen über eine Milliarde US-Dollar in Ethereum-basierte ETFs.
Hinzu kommt die rasante Zunahme an sogenannten Ethereum-Treasury-Unternehmen. Firmen wie BitMine, SharpLink Gaming oder ETHZilla halten mittlerweile gemeinsam rund 3 % des gesamten zirkulierenden ETH-Angebots. Insgesamt handelt es sich um ein Volumen von rund 19 Milliarden US-Dollar. BitMine hat zudem angekündigt, über ein erweitertes Aktienverkaufsprogramm weitere 20 Milliarden US-Dollar für ETH-Käufe einsammeln zu wollen. Diese Entwicklung erinnert stark an die Bitcoin-Treasury-Strategie von MicroStrategy, scheint jedoch in größerem Maßstab auf Ethereum übertragen worden zu sein.
Technische Signale und neue Kursziele
Auch aus charttechnischer Sicht spricht vieles für eine Fortsetzung des Bullenlaufs. Der MACD und RSI im 8-Stundenchart liefern bullische Signale. Die Elliott-Wellen-Zählung deutet auf eine laufende Welle 5 hin, was einen finalen Schub im aktuellen Aufwärtstrend markieren könnte.
Laut verschiedener Ethereum-Prognosen liegt das potenzielle Kursziel zwischen 6.700 und 10.900 US-Dollar. Kurzfristig gilt die psychologische Marke von 5.000 US-Dollar als nächste große Hürde, ein Durchbruch könnte eine neue Preisfindungsphase einläuten.
ETH setzt sich von Bitcoin ab
Interessant ist, dass Ethereum in dieser Phase erstmals wieder stärker performt als Bitcoin. Die Bitcoin-Dominanz fiel unter 60 %, Kapital scheint vermehrt in die besten Altcoins zu fließen. Marktbeobachter sprechen bereits von einer beginnenden Altcoin-Saison. Dabei ist Ethereum längst nicht mehr nur ein technologischer Hoffnungsträger, sondern wird zunehmend als Reserve-Asset und Rückgrat für die Tokenisierung von Vermögenswerten betrachtet. Stablecoins, Real-World-Assets und DeFi-Anwendungen laufen in hohem Maße über die Ethereum-Blockchain.
Gleichzeitig sinkt das Angebot an verfügbaren ETH rapide: Nur noch rund 14,9 Millionen Ether befinden sich auf zentralisierten Börsen. Das ist ein Neunjahrestief. Der Grund: Staking, langfristige Treasury-Positionen und die zunehmende Tokenisierung binden große Mengen der Kryptowährung dauerhaft. Die Knappheit am Markt trifft auf ein Nachfragehoch. Diese Kombination, trieb Anfang des Jahres schon Bitcoin zu neuen Höhen.
