XRP notiert Anfang September 2025 bei etwa 2,80 US-Dollar pro Coin, was einer Marktkapitalisierung von rund 167 Milliarden US-Dollar entspricht. Damit gehört die Kryptowährung weiterhin zu den vier größten Projekten weltweit, nur Bitcoin und Ether liegen noch vor ihr.
Nach deutlichen Kursgewinnen zu Jahresbeginn hat der Preis im Spätsommer leicht nachgegeben und notierte zeitweise knapp unter der Marke von 3,00 Dollar. Chartanalysten sehen kurzfristig weiteres Abwärtspotenzial mit möglichen Unterstützungen im Bereich von 2,00 bis 2,50 Dollar.
Andere Beobachter wiederum interpretieren die Rücksetzer als attraktive Einstiegschance. Mittel- bis langfristig sind die Erwartungen überwiegend optimistisch: Die Großbank Standard Chartered rechnet bis Ende 2025 mit Kursen um 5,50 Dollar und hält sogar 8 bis 12 Dollar bis 2028 für denkbar. Gleichwohl sind solche Vorhersagen stets mit Vorsicht zu genießen. Klar ist jedoch, dass XRP dank seines festen Gesamtangebots und der starken Marktstellung über ausreichend Liquidität verfügt, auch wenn die Volatilität, wie bei allen Kryptowährungen, hoch bleibt.
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ToggleRegulatorische Entwicklungen in den USA
Die regulatorische Lage hat sich zuletzt deutlich entspannt. In den USA beendete die Börsenaufsicht SEC im August 2025 ihren fast fünf Jahre dauernden Rechtsstreit gegen Ripple mit einem Vergleich. Das Unternehmen zahlte eine Strafe von 125 Millionen US-Dollar , während das frühere Urteil gegen Verkäufe an institutionelle Investoren bestehen bleibt.
Bereits seit Juli 2023 war jedoch festgelegt, dass Verkäufe an Privatanleger auf Börsen nicht als Wertpapiergeschäfte gelten. Damit fiel eine große Unsicherheit weg, und zahlreiche US-Handelsplattformen listen XRP wieder.
Parallel schreiten in den Vereinigten Staaten neue gesetzliche Rahmenbedingungen für digitale Vermögenswerte voran. Präsident Trump unterzeichnete im Juli 2025 den sogenannten „GENIUS Act“ zur Regulierung von Stablecoins.
Ripple selbst geht sogar noch weiter und beantragte eine nationale Banklizenz, um für seinen Stablecoin RLUSD direkten Zugang zu einem Konto bei der Federal Reserve zu erhalten. Vor diesem Hintergrund erwarten viele Analysten, dass die Behörden schon bald börsengehandelte XRP-ETFs zulassen könnten. Tatsächlich verschob die SEC Ende August 2025 die Entscheidung über den ersten Antrag von WisdomTree auf Oktober. Beobachter halten eine Genehmigung bis Jahresende jedoch für wahrscheinlich.
MiCA und die Rolle Europas
Auch in Europa weht XRP ein günstigerer Wind entgegen. Hier ist die Regulierung durch die neue MiCA-Verordnung maßgeblich. Ripple hat angekündigt, in Luxemburg eine MiCA-Lizenz zu beantragen und dort eigens eine Tochtergesellschaft gegründet. Luxemburg gilt als einer der ersten „Zulassungshäfen“ für MiCA-Lizenzen.
Im europäischen Rechtsrahmen werden Kryptowährungen wie XRP, die nicht direkt an Fiatwährungen gekoppelt sind, in der Regel als Krypto-Vermögenswerte eingeordnet. Eine entsprechende Zulassung würde den Handel im gesamten EU-Binnenmarkt vereinfachen und für zusätzliche Rechtssicherheit sorgen.
Gleichzeitig bleiben die Anforderungen hoch: Luxemburg und andere Mitgliedsstaaten betrachten Kryptofirmen weiterhin als besonders risikobehaftet im Hinblick auf Geldwäsche. Insgesamt aber nimmt das Vertrauen in regulierte Anbieter zu, so haben bereits große Börsen wie Coinbase oder Bitstamp MiCA-Lizenzen erhalten. Für XRP dürfte diese Entwicklung tendenziell förderlich sein.
Technologische Fortschritte im XRP-Ledger
Auf technologischer Ebene schreitet die Weiterentwicklung des XRP-Ökosystems spürbar voran. Ein Schwerpunkt liegt auf Stablecoins und DeFi-Anwendungen. Ende 2024 brachte Ripple den eigenen US-Dollar-Stablecoin RLUSD auf den Markt, der bereits in dezentralen Protokollen wie Aave ein Transaktionsvolumen von mehreren Hundert Millionen Dollar generiert hat.
Die enge Verzahnung von XRP und RLUSD soll insbesondere grenzüberschreitende Zahlungen noch effizienter machen. Allein im zweiten Quartal 2025 wickelte das Ripple-Netzwerk über seine On-Demand-Liquidity-Lösung rund 1,3 Billionen US-Dollar an Transfers ab. Unternehmen berichten dabei von Kostenersparnissen von bis zu 90 Prozent gegenüber klassischen SWIFT-Überweisungen. Schon heute setzen mehr als 300 Finanzinstitute auf ODL, bis 2026 sollen es 1.000 Partner sein.
Das XRP-Ledger selbst arbeitet an weiteren Upgrades. Ein dynamisches Gebührensystem für automatisierte Market Maker sowie genehmigte dezentrale Börsen sollen die Liquidität verbessern.
Technisch beeindruckt das Netzwerk durch seine Leistungsfähigkeit: Mit etwa 1.500 Transaktionen pro Sekunde (nur 7 bis 10 bei Bitcoin) und minimalen Gebühren von rund 0,00001 XRP pro Transaktion ist es klar auf den Massenzahlungsverkehr ausgelegt. Auch Zentralbanken und globale Finanznetzwerke zeigen Interesse: So laufen etwa SWIFT-Pilotprojekte, die XRP-basierte Lösungen nach ISO-20022-Standard erproben.
Ripple-CEO Brad Garlinghouse blickt entsprechend optimistisch in die Zukunft und hält es für möglich, dass XRP mittelfristig einen relevanten Anteil am weltweiten Zahlungsverkehr übernimmt. Teils wird sogar über 14 Prozent der heutigen SWIFT-Transaktionen bis 2030 spekuliert.
Lohnt sich eine Investition?
Die Chancen von Ripple sind unübersehbar: mehr regulatorische Klarheit, stark wachsende Partnerschaften und eine leistungsfähige Technologie. XRP ist einer der besten Altcoins könnte sich als Brückenwährung für Banken, Zahlungsdienstleister und möglicherweise auch Zentralbanken etablieren.
Doch Risiken bleiben bestehen. Der Kryptomarkt reagiert empfindlich auf Konjunktur, Zinsen und Stimmungen. Hinzu kommt die Konzentration des Angebots: Ripple selbst hält rund 40 bis 45 Prozent aller XRP, und die 20 größten Wallets kontrollieren mehr als die Hälfte des Umlaufs. Solche Machtverhältnisse bergen die Gefahr, dass einzelne Akteure erheblichen Einfluss auf den Kurs nehmen können. Auch regulatorische Verschärfungen, etwa im Bereich Geldwäsche, oder unerwartete technische Probleme könnten belasten.
Alles in allem zeichnet sich Anfang September 2025 ein gemischtes, aber spannendes Bild. XRP hat wesentliche Hürden überwunden und profitiert von regulatorischer Stabilität und technologischen Fortschritten. Wenn es gelingt, die Risiken von Konzentration und Marktvolatilität in den Griff zu bekommen, könnten die kommenden Jahre für die vielversprechende Kryptowährung XRP von nachhaltigem Wachstum geprägt sein.
