Erste Großbank führt Krypto-Handel in Deutschland ein

Erste Großbank führt Krypto-Handel in Deutschland ein

Die erste Großbank führt in Deutschland den Krypto-Handel für Privatanleger ein. Dieser Meilenstein zeigt, wie weit Krypto bereits gekommen ist. Während die spanische Banco Santander den ersten Schritt geht, stehen mehrere Konkurrenten bereits in den Startlöchern, um zeitnah nachzulegen.

“Kunden in Deutschland können Bitcoin , Ether , Litecoin , Polygon und Cardano neben ihren anderen Anlagen kaufen, verkaufen und halten”, gab Santander gestern in einer Pressemitteilung bekannt.

Das Angebot ist für alle Nutzer verfügbar, die ein Konto bei der OpenBank betreiben. Es handelt sich um ein Tochterunternehmen von Santander. Die OpenBank wird von Santander als moderne Neobank betrieben, die insbesondere als Vertretung im digitalen Raum gilt.

“Das Krypto-Angebot steht ab sofort allen Openbank-Kunden in Deutschland zur Verfügung und wird in den kommenden Wochen auch in Spanien eingeführt”, erklärte das Unternehmen.

Die Entwicklung der Großbank verdeutlicht einen internationalen Trend, der sich seit Jahren vertieft. Immer mehr Geschäftsbanken sehen Kryptowährungen als Chance, statt als Konkurrenten. Das profitable Geschäft mit Kryptos wollen sie folgerichtig als Marktplatz bedienen.

Gemessen an ihrer Bilanzsumme von rund zwei Milliarden US-Dollar, gibt es weltweit nur 13 Banken, die noch größer sind als Santander. Seit 2011 gilt sie als Großbank mit systemischer Bedeutung.

Wer Kryptowährungen über OpenBank erwerben möchte, muss ein Mindestinvestment von einem Euro vornehmen. Gebühren in Höhe von 1,49 Prozent fallen an – deutlich mehr, als in der Kryptobranche üblich.

Santander’s Openbank has launched Bitcoin trading for retail clients in Germany 🇩🇪

The service is integrated into Openbank’s investment platform, with Spain set to follow soon. Backed by the EU’s MiCA framework, this move shows how traditional banks are beginning to respond to… pic.twitter.com/EXEOdMJgSS

— BTC Prague (@BTCPrague) September 17, 2025

So möchte Santander den Kryptomarkt erobern

Trotz vergleichsweise hoher Gebühren sieht Santander das Potenzial, den Kryptomarkt zu erobern. Im Gegensatz zu klassischen Krypto-Börsen möchte man der Kundschaft ein besonders komfortables Angebot bereitstellen.

Durch den Krypto-Handel in der OpenBank können Nutzer ihre Fiatwährungen direkt im Bankkonto in Kryptowährungen umwandeln. Der Kauf von Bitcoin und Co. spielt sich also weniger kompliziert ab als üblich. Zudem entfallen mögliche Wartezeiten, die durch das Hin- und Herschicken von Geldern zwischen Bank und Krypto-Börse zustande kommen.

Zudem garantiert Santander eine erhöhte Einlagensicherung. Schließlich muss das Bankhaus das Krypto-Gesetz MiCA beachten und verfügt über eine entsprechende Zulassung.

Zwar sind zunächst nur fünf verschiedene Kryptowährungen für die Kunden erhältlich, dieses Angebot soll in absehbarer Zeit jedoch um weitere Coins wachsen. Auch den Wechsel verschiedener Kryptowährungen möchte die Bank vereinfachen.

“In den kommenden Monaten wird Openbank sein Portfolio an verfügbaren Kryptos erweitern und neue Funktionen wie den Wechsel zwischen verschiedenen Kryptowährungen anbieten.”

Diese Banken planen jetzt die Einführung des Kryptohandels

OpenBank knackte bereits im Frühjahr 2024 eine Nutzerzahl von zwei Millionen. Der Einfluss, den man durch das neue Angebot auf den europäischen Markt ausüben wird, ist zunächst also nicht sonderlich groß.

Neben der Santander-Tochter wollen jedoch auch weitere Geschäftsbanken ihren Nutzern als Krypto-Börse bereitstehen. Dazu zählt etwa die DZ Bank, die hinter den Volks- und Raiffeisenbanken steht.

Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass 71 Prozent ihrer Mitgliedsbanken ein neues gemeinschaftliches System für den Krypto-Handel einführen möchten. Ähnliche Bestrebungen gibt es auch bei der Sparkasse.

Die Volks- und Raiffeisenbanken erreichen gemeinsam 30 Millionen Nutzer. Die Sparkasse weist 51 Millionen Kunden auf.