Im Bitcoin-Markt zeigt sich derzeit eine anhaltende Seitwärtsbewegung. Seit sieben Tagen sind keine nennenswerten Veränderungen zu beobachten, aktuell notiert die größte Kryptowährung bei rund 115.500 US-Dollar. Ein zwischenzeitlicher Ausbruchsversuch über die charttechnisch wichtige Marke von 116.000 US-Dollar scheiterte und führte zu erneuten Gewinnmitnahmen. Damit liegt der Bitcoin-Kurs ( BTC ) weiterhin etwa 8.000 US-Dollar unter dem bisherigen Allzeithoch.
Die technische Gesamtlage bleibt dennoch konstruktiv, während Unternehmer und Strategy-Gründer Michael Saylor zugleich Langeweile im Bitcoin-Markt prognostiziert. Was steckt dahinter?
Saylor wagt Prognose: Bitcoin langweilig, aber reifer
Michael Saylor, Gründer von MicroStrategy, beschreibt den aktuellen Bitcoin-Markt als „langweilig“. Hinter dieser Einschätzung steht jedoch keine pessimistische Haltung, sondern der Hinweis auf eine entscheidende Entwicklungsphase. Nach Jahren extremer Schwankungen nimmt die Volatilität sichtbar ab. Für Saylor ist genau das ein Indiz für den Reifungsprozess des Assets. Weniger Nervenkitzel bedeutet Stabilität – und diese ist die Voraussetzung dafür, dass große Unternehmen und Institutionen in großem Umfang einsteigen können.
Saylor spricht in diesem Zusammenhang von einem Paradoxon: Um Kapital von Pensionsfonds, Versicherungen und Großkonzernen anzuziehen, muss die Volatilität sinken. Doch wenn die Kursschwankungen abnehmen, wirkt der Markt für viele bestehende Anleger weniger spannend. Wer die euphorischen Phasen vergangener Kursrallys erlebt hat, empfindet die gegenwärtige Seitwärtsbewegung daher oft als Ernüchterung.
Die aktuelle Konsolidierung erklärt Saylor mit Verkäufen langjähriger Bitcoin-Halter. Viele „Krypto-OGs“ besitzen große Bestände, können diese aber nicht beleihen. Um größere Ausgaben – Hauskäufe, Ausbildung der Kinder – zu finanzieren, veräußern sie kleine Anteile. Der Markt nimmt dieses Angebot auf, wodurch sich ein stabileres Fundament bildet.
Für Saylor ist diese „Langeweile“ daher kein Warnsignal, sondern ein notwendiger Schritt im Lebenszyklus eines monetarisierenden Assets. Wenn Bitcoin über längere Zeit seitwärts läuft, ist das für ihn Ausdruck einer gesunden und nachhaltigen Entwicklung, die den Weg für institutionelle Massenadoption ebnet.
Geringe Volatilität bei Bitcoin: Was kommt jetzt?
Der Analyst Frank verweist ebenfalls auf die aktuell extrem niedrige Bitcoin-Volatilität. Mit einer einmonatigen impliziten Schwankungsbreite von nur 30,9 Prozent liegt sie auf historischen Tiefstständen. Als Vergleich zieht er die Marktphase des Jahres 2023 heran, als Bitcoin über Monate hinweg zwischen 26.000 und 29.000 US-Dollar nahezu unbewegt verharrte. Solche Phasen der Ruhe sind selten von Dauer. Historisch endeten sie fast immer mit einer starken Richtungsbewegung. Für den aktuellen Markt könnte dies bedeuten, dass die augenscheinliche Langeweile die Ruhe vor einem explosiven Anstieg darstellt.
One-month implied volatility for $BTC remains at historic lows of 30.9%.
— Frank (@FrankAFetter) September 20, 2025
The closest parallel was the 2023 “Stablecoin Summer” when BTC chopped sideways between $26k and $29k for what seemed like eternity. pic.twitter.com/03tvveE1PH
Auch die Analysten von CryptoCon beschreiben den aktuellen Bitcoin-Zyklus als den „langweiligsten“ aller Zeiten – und belegen dies mit Daten. Noch nie zuvor erreichte Bitcoin so oft extrem niedrige historische Volatilität wie in diesem Zyklus. Besonders bemerkenswert: Solch geringe Schwankungen treten nun direkt in der Nähe von Allzeithochs auf, was es in früheren Marktphasen nicht gab. Bisher waren alle vergleichbaren Bewegungen hin zu niedriger Volatilität klar bullisch. Gleichzeitig gab es in diesem Zyklus keinerlei Phasen mit hoher Volatilität. Für CryptoCon signalisiert genau diese Kombination enormes Potenzial für eine zukünftige, deutlich stärkere Marktbewegung.
This probably feels like the most boring cycle ever.
— CryptoCon (@CryptoCon_) August 25, 2025
But that's not just a feeling, it's a fact!
Bitcoin has entered critically low volatility on historical volatility more times than any other cycle.
No cycle has visited critically low volatility at ATHs.
But this boring is… pic.twitter.com/bzdDtCLUIo
