Laut Analysten und Experten, die das Ereignis mit anderen Krypto-Black-Swan-Events verglichen haben, befinden sich die Kryptomärkte trotz eines massiven Liquidationsereignisses in der vergangenen Woche weiterhin auf Kurs für einen bullischen Oktober.
„Nach der größten Liquidation in der Geschichte der Kryptowährungen habe ich erwartet, dass der Oktober tief im Minus sein würde“, sagte der Krypto-Podcaster Scott Melker am Mittwoch.
Melker sagte jedoch, dass sich die Märkte weiterhin halten, „was ehrlich gesagt wie ein kleines Wunder erscheint“, und fügte hinzu: „Ich glaube nicht, dass wir in einen Bärenmarkt eintreten.“
Die Marktkapitalisierung des Kryptomarktes erholte sich schnell und erreichte nach dem Ausverkauf am Wochenende wieder 4 Billionen Dollar, kühlte sich jedoch seitdem leicht ab, da Bitcoin (BTC) es nicht schaffte, seine Dynamik auszubauen und am Dienstag erneut unter 111.000 Dollar fiel.
Melker fügte hinzu, dass dies nicht 2017 oder 2021 sei, als es große externe Einflüsse auf die Märkte gab, wie „ICO-Manie, China Mining Ban oder FTX“.
„Was letzte Woche passiert ist, war rein strukturell. Ein Ereignis, das jeden dazu zwingt, innezuhalten, das Risiko neu zu bewerten und zu überdenken, was auf diesem Markt tatsächlich möglich (und kaputt) ist.“
Kurzfristige Volatilität ist zu erwarten
Der Weg zum Zyklus-Hoch wird wahrscheinlich volatil sein, sagte Tim Sun, Senior Researcher bei HashKey Group, gegenüber Cointelegraph.
„Nach dem aggressiven Deleveraging am vergangenen Wochenende hat sich die Stimmung am Kryptowährungsmarkt noch nicht vollständig erholt, und die allgemeine Risikobereitschaft bleibt gedämpft. Die Kursentwicklung ist relativ empfindlich gegenüber nachrichtengetriebenen Auslösern.“
„Kurzfristige Volatilität ist zu erwarten, aber übermäßiger Pessimismus ist nicht gerechtfertigt“, sagte er und fügte hinzu, dass aus mittel- bis langfristiger Sicht „politische Lockerungen, Deeskalation von Spannungen und Liquiditätsreparatur die dominierenden Themen bleiben sollten.“
Saisonale Einflüsse bleiben relevant
Der Oktober erhielt den Spitznamen „Uptober“, da Bitcoin in zehn der letzten zwölf Jahre im Oktober Gewinne verzeichnete. Aktuell liegt er seit Monatsbeginn 0,6 % im Minus, aber historische Trends deuten darauf hin, dass er bis zum Monatsende noch ins Plus drehen könnte.
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Historisch gesehen verzeichnete Bitcoin die größten Zuwächse in der zweiten Monatshälfte. Im Oktober 2024 stieg er nach dem 15. Oktober um 16 %, 2023 um 29 % und 2020 um 18 % in der zweiten Monatshälfte.
Melker verwies auch auf die epische Rallye von Gold auf ein Allzeithoch in der vergangenen Woche und merkte an, dass üblicherweise eine Rotation in Bitcoin folgt.
„Investoren geraten nicht in Panik, sie reallocieren. Und wenn Gold so stark steigen kann, stellen Sie sich vor, was passiert, wenn Kapital wieder in Bitcoin zurückfließt.“
Weitere Uptober-Einflüsse
Die Angst vor Handelszöllen, die zum Crash am Wochenende beitrug, scheint nachzulassen, da ein Beamter des Weißen Hauses bestätigte, dass Präsident Trump und der chinesische Präsident Xi Jinping ein Treffen zur Diskussion des Handels anberaumt haben.
„Handelskonflikte sind kein Nullsummenspiel; beide Parteien streben letztlich größere Anteile an den Gewinnen an, was darauf hindeutet, dass das endgültige Ergebnis wahrscheinlich moderater ausfallen wird, als die aktuelle Stimmung vermuten lässt“, sagte Sun.
Weitere Narrative, wie zusätzliche Zinssenkungen der Federal Reserve in diesem Jahr und der „Debasement Trade“, befeuern ebenfalls die Stimmung, dass Uptober weiterhin auf Kurs ist.
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