Krypto-News der Woche 7. November 2025

EZB-Chefin Lagarde will CBDC bis 2029 starten

EZB-Chefin Christine Lagarde will in der EU bis 2029 eine CBDC starten . Die französische Politikerin möchte damit ein digitales Gegengewicht zu Kryptowährungen wie dem Bitcoin aber auch zu privaten digitalen Zahlungssystemen wie PayPal oder Visa herstellen.

Lagarde erwartet, dass der digitale Euro das nötige Vertrauen unter den Einwohnern der Europäischen Union schon deshalb erhält, weil er als öffentliches Produkt erscheint, statt als Privatprojekt. Diese Eigenschaft soll Annahmestellen zudem günstigere Konditionen erlauben. Bei der Nutzung des digitalen Euro fallen demnach geringere Gebühren an als bei üblichen digitalen Zahlungssystemen.

Zuletzt verkündete die Präsidentin der Europäischen Zentralbank die Unterstützung des digitalen Euro durch den EZB-Rat sowie den Rat der Europäischen Union. Die Entwicklungsarbeit werde infolgedessen beschleunigt. Läuft alles glatt, startet die CBDC in der EU im Jahr 2029 in ihre öffentliche Vollversion, prognostizierte Lagarde.

“Der Rat der Europäischen Union hat uns darum gebeten, die Entwicklungsarbeit zu beschleunigen, damit der digitale Euro so schnell wie möglich erscheinen kann”, erklärte die Politikerin in einer Videobotschaft.

Das EU-Parlament hätte noch die Möglichkeit, die Verbreitung der CBDC zu stoppen. Lagarde erwartet allerdings, dass die Abgeordneten ihre Zustimmung bereits nächstes Jahr erteilen. Infolgedessen werde 2027 dann das Pilotprojekt des digitalen Euros starten.

CBDCs wie der digitale Euro gelten Kritikern als datenschutzrechtliche Dystopie. Anders als bei dezentralen Kryptowährungen, erhält eine einzige Instanz die volle Kontrolle über das gesamte System. Entsprechend können Nutzer eingeschränkt oder überwacht werden.

Die EU treibt die Entwicklung des digitalen Euros seit 2020 voran. Mit zunehmender Popularisierung der Kryptowährungen, wurde das Konzept bei den Behörden immer beliebter. Sie versuchen so, die entgleitende Kontrolle über das Geldsystem zu wahren.

Die EZB-Präsidentin möchte mit der CBDC auch einem Erstarken des US-Dollars über Stablecoins in der EU Einhalt gebieten. Die USA unterstützen unter US-Präsident Donald Trump Stablecoins.

FTX-Gründer SBF fingierte ICP-Kurscrash in 2021

Laut Einschätzung von Cryptoleaks soll FTX-Gründer Sam Bankman-Fried (kurz SBF) im Jahr 2021 den Kurscrash der Kryptowährung Internet Computer (ICP) fingiert haben. Neue Hinweise darauf liefern Insideraussagen von ehemaligen Mitarbeitern des Unternehmens Arkham Intelligence.

📢 The $275,000 Question: did Sam Bankman-Fried or Arkham use M Group to shop disinformation to The New York Times? https://t.co/l35AGePAaZ

— Crypto Leaks (@CryptoLeaksInfo) November 6, 2025

Arkham ist als Unternehmen für Blockchain-Analysen bekannt. Cryptoleaks hält die Finanzierung des Betriebs für fragwürdig. Schon ohne Produkt habe er enorme Gelder eingenommen, mit denen man sich im Londoner Bezirk Chelsea eine Luxusvilla leisten konnte.

Das dafür nötige Kapital nahm man möglicherweise durch linke Methoden ein – etwa im Zusammenspiel mit FTX und dem Medienunternehmen New York Times. 2021 erschien die Kryptowährung ICP auf dem Markt. Die gleichnamige Blockchain verfolgt das Ziel, als Plattform für Web3-Anwendungen zu dienen.

Offenbar war ICP mehreren konkurrierenden Blockchains ein Dorn im Auge. Bankman-Fried soll seine Krypto-Börse FTX laut Cryptoleaks demnach missbraucht haben, um den ICP-Kurs zunächst aufzublähen und dann abstürzen zu lassen.

Zu diesem Zeitpunkt hatte FTX bereits 60 Millionen Solana erworben – heute 9,4 Milliarden US-Dollar wert. Dieses Investment betrachtete man durch ICP wohl als gefährdet.

Anschließend finanzierte man einen manipulativen Beitrag in der New York Times, der die Schuld am Crash den Entwicklern des Internet Computers in die Schuhe schiebt – und zwar mit Unterstützung von Arkham.

Cryptoleaks vermutet, dass über ein viertes Unternehmen – die PR-Agentur M Group – 275.000 US-Dollar geflossen waren, um den gekauften Beitrag zu bezahlen. Der geschmierte Journalist sei Andrew Ross Sorkin.

FTX-Gründer SBF leistete sich im November 2022 einen weiteren Skandal. Seine Krypto-Börse veruntreute mehr als zehn Milliarden US-Dollar der Kunden. Wegen seiner Finanzverbrechen verurteilte ihn ein Gericht 2024 zu 25 Jahren Haft. Der Bericht von Cryptoleaks legt nahe, dass ein Teil der Gelder auch an Arkham floss. Dessen Gründer Miguel Morel soll einen engen Kontakt zu Bankman-Fried gepflegt haben.

Bitcoin-Kurs fällt unter 100.000 US-Dollar

Die Verluste des Kryptomarktes setzen sich weiter fort. Inzwischen ist der Bitcoin-Kurs sogar unter 100.000 US-Dollar gefallen. Dass die wichtige sechsstellige Schwelle unterschritten wurde, gilt als äußerst negatives Signal.

Tatsächlich ist der Kryptomarkt laut CMC Fear & Greed Index derzeit von enormer Angst geprägt. Die Stimmungslage wertet der Index mit nur noch 21 von 100 Punkten. Zuletzt war das Sentiment im April derart schlecht. Damals sank BTC auf 79.000 US-Dollar.

Die pessimistische Stimmung scheint vor allem mit den USA zusammenzuhängen. Blockchainwelt hatte bereits am Dienstag eine Marktanalyse veröffentlicht, die weiterhin ihre Richtigkeit zu behalten scheint. Die Verluste des Kryptomarktes sind demnach auf eine kritische Ansprache des FED-Chefs Jerome Powell zurückzuführen.

Powell hatte angekündigt, dass eine weitere Senkung des US-Leitzinses im Dezember streitbar ist. Die noch immer stillgelegte US-Bundesverwaltung tut ihr Übriges. Aufgrund ihrer Stilllegung erscheinen keine neuen Wirtschaftsdaten von offizieller Seite.

Zum Redaktionsschluss notiert der Bitcoin-Kurs bei exakt 99.545 US-Dollar. Seit gestern sank die größte Kryptowährung um rund zwei Prozent. Im Wochentrend liegen die Verluste bereits bei 8,50 Prozent.

Derselbe Negativtrend setzt sich im überwiegenden Rest des Marktes fort. Seit gestern sank der gesamte Kryptomarkt um 2,40 Prozent auf einen Gesamtwert von 3,32 Billionen US-Dollar.

Kursanalyst Ali Martinez erwartet das nahende Ende der Kursverluste. Er rechnet mit einer Kurserholung.

“In den letzten zwei Jahren hat sich Bitcoin (BTC) immer erholt, wenn die realisierten Verluste der Trader unter zwölf Prozent gesunken sind.”

In the past two years, Bitcoin $BTC has always rebounded when traders’ realized losses fell below -12%.

It’s now at -11%, signaling a potential rebound ahead! pic.twitter.com/CB2ivOpJSr

— Ali (@ali_charts) November 6, 2025

Diese Kryptowährungen verzeichnen aktuell massive Gewinne

Während die meisten Kryptowährungen der CMC100 aktuell enorme Verluste verzeichnen, können einige Coins erhebliche Gewinne schreiben. Internet Computer (ICP) führt den aktuellen Wochentrend mit 170 Prozent Kursgewinn an.

ICP profitiert massiv von der Veröffentlichung des KI-Assistenten Caffeine, welcher der Öffentlichkeit seit Oktober zugänglich ist. Dadurch ist es Nutzern möglich, mit einfacher Sprache zu programmieren. Entwickler Dominic Williams erschuf so beispielhaft eine einfache Webseite.

Daneben profitiert derzeit die Kategorie der Privacy Coins. Nach ICP trenden derzeit vier Privacy Coins – Dash, ZKsync, Decred und Zcash. Ihre Gewinne liegen im Wochentrend zwischen 131 und 80 Prozent.

Aktuell legt der Markt einen wachsenden Fokus auf vertrauliche Kryptowährungen. Bisher sind transparente Blockchains die Norm. Experten von Grayscale sind von einer Wende überzeugt. Damit die Blockchain ihr maximales Potenzial ausschöpfen kann, bedürfe es der Verschlüsselung.