"Stimmt vor Weihnachten ab oder landet auf Santas ungezogener Liste": Uniswap-Gründer reicht UNIfication-Vorschlag zur endgültigen Governance-Entscheidung ein

Uniswap-Gründer Hayden Adams hat den lang erwarteten UNIfication-Vorschlag zur finalen Governance-Abstimmung eingereicht und damit ein Entscheidungsfenster eröffnet, das vom 19. Dezember bis zum 25. Dezember läuft.

In einem Beitrag auf X am frühen Donnerstag forderte Adams die Delegierten auf, vor Ablauf der Feiertagsfrist teilzunehmen. „Stimmt vor Weihnachten ab oder landet auf Santas ungezogener Liste“, schrieb er.

Die Abstimmung folgt auf einen Request-for-Comment-Vorschlag von Uniswap Labs und der Uniswap Foundation im vergangenen Monat und könnte einen bedeutenden Wandel für das Protokoll und seine Token-Inhaber markieren, die sich seit Langem für einen sogenannten „Fee Switch“ einsetzen, der einen Teil der Handelsgebühren von den Liquiditätsanbietern an das Protokoll umleiten würde.

Der Vorschlag folgt auf Jahre, in denen die Autoren angaben, dass Rechtsstreitigkeiten und ein feindliches US-Regulierungsumfeld unter dem ehemaligen Vorsitzenden der Securities and Exchange Commission, Gary Gensler, die Aktivierung von Protokollgebühren entmutigten – Bedingungen, die sich ihrer Ansicht nach nun geändert haben.

Wird der Vorschlag angenommen, tritt er nach einer zweitägigen Timelock-Periode in Kraft und führt eine Reihe von Onchain-Aktionen aus, die darauf abzielen, den Wertfluss im Uniswap-Ökosystem neu zu strukturieren.

Dazu gehören ein sofortiges rückwirkendes Verbrennen von 100 Millionen UNI aus dem Treasury (eine Schätzung dessen, was verbrannt worden wäre, wenn der Fee Switch beim Token-Launch aktiv gewesen wäre), die Aktivierung der Protokollgebühren-Schalter auf Uniswap v2 und v3 im Ethereum Mainnet sowie die Weiterleitung der Unichain-Sequencer-Gebühren in denselben UNI-Burn-Mechanismus. Die Aktivierung der Gebühren für Uniswap v4 würde laut Adams durch einen separaten Governance-Vorschlag geregelt werden.

Uniswap war laut The Block's Data Dashboard eines der erfolgreichsten DeFi-Protokolle im Jahr 2025 und generierte durchschnittlich fast 100 Millionen US-Dollar an monatlichen Gebühren sowie über 1 Milliarde US-Dollar seit Jahresbeginn.

Einführung des Fee Switch

Die Protokollgebühren würden laut Vorschlag schrittweise eingeführt, um Störungen zu minimieren, beginnend mit Uniswap v2-Pools und einer ausgewählten Gruppe von v3-Pools, die 80% bis 95% der LP-Gebühren im Ethereum Mainnet ausmachen. Bei v2 würde die Aktivierung des Fee Switch die Gebühren für Liquiditätsanbieter von 0,3% auf 0,25% senken, wobei die verbleibenden 0,05% an das Protokoll gehen. Bei v3 würden die Protokollgebühren als Bruchteile der LP-Gebühren festgelegt, zunächst ein Viertel für 0,01%- und 0,05%-Pools und ein Sechstel für 0,30%- und 1%-Pools, wobei die Governance die Parameter im Laufe der Zeit anpassen kann. 

Nach dem Vorschlag würden auch die Unichain-Sequencer-Gebühren nach Abzug der Layer-1-Datenkosten und einer 15%-Zuteilung an Optimism dem UNI-Burn-Mechanismus zugeführt. Unichain, das vor etwa neun Monaten gestartet wurde, verarbeitet derzeit laut Team rund 100 Milliarden US-Dollar an annualisiertem dezentralisiertem Handelsvolumen und etwa 7,5 Millionen US-Dollar an annualisierten Sequencer-Gebühren.

Die Einführung könnte später auf Layer 2s, andere Layer 1s, Uniswap v4, UniswapX, PFDA – das darauf ausgelegt ist, bestimmte MEV (maximal extrahierbarer Wert) an das Protokoll weiterzuleiten – und Aggregator Hooks ausgeweitet werden, schreiben die Autoren.

Über die Aktivierung der Gebühren hinaus skizziert der UNIfication-Vorschlag eine umfassendere Reorganisation des Uniswap-Ökosystems. Dazu gehören vertragliche Vereinbarungen, die darauf abzielen, Uniswap Labs mit der Uniswap-Governance in Einklang zu bringen.

Nach dem Vorschlag würde Uniswap Labs eine Dienstleistungsvereinbarung eingehen, die nach dem Wyoming Decentralized Unincorporated Nonprofit Association (DUNA)-Rahmenwerk als rechtlich bindend anerkannt ist, zusammen mit Freistellungsvereinbarungen für Mitglieder des unabhängigen Komitees, das den Deal ausgehandelt hat. Der Vorschlagstext besagt, dass diese Struktur sicherstellen soll, dass die Aktivitäten von Labs im Einklang mit den Interessen der UNI-Token-Inhaber bleiben.

Das Governance-Paket würde außerdem operative Verantwortlichkeiten, die historisch von der Uniswap Foundation übernommen wurden, auf Uniswap Labs übertragen, die Gebühren für Interface, Wallet und API von Labs abschaffen und ab 2026 ein jährliches Wachstumsbudget von 20 Millionen UNI aus dem Treasury einrichten. Der Vorschlag stellt diese Änderungen als Teil eines langfristigen Modells dar, bei dem die Nutzung des Protokolls UNI-Burns antreibt, während sich Labs auf die Protokollentwicklung und das Wachstum konzentriert.

Der native Token von Uniswap wird laut The Block's UNI-Preis-Seite am Donnerstag nach Einreichung des Vorschlags zur finalen Abstimmung mit rund 7,5% im Plus gehandelt.